Im Frühjahr 2024 ging für drei Monate die Glasarche 3 in Hirzbach vor Anker. Das außergewöhnliche Kunstwerk zog viele Besucher aus der Region an und war der Mittelpunkt eines ganzen Reigens von wunderbaren Veranstaltungen.
Nach ihrer Station in Hirzbach war die Arche inzwischen im Nationalpark Eifel, zum Stadtjubiläum im sächsischen Bad Elster, in Chemnitz, der europäischen Kulturhauptstadt 2025, in fränkischen Bad Staffelstein vor der Basilika Vierzehn Heiligen und aktuell mitten in der imposanten Naturkulisse des Nationalparks Berchtesgaden.
Von Berchtesgaden aus sollte die Arche nach Salzburg weiterziehen, und von dort weiter nach Münster in Westfalen. Da die Stadt Salzburg den geplanten Termin kurzfristig um ein Jahr verschieben musste, wird die Glasarche noch einmal in Hirzbach vor Anker gehen.
Wir dürfen die Glasarche noch einmal für ein Vierteljahr vom 26. August bis zum 27. Oktober beherbergen, da wir auf der Strecke liegen und weil wir bei den Initiatoren einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Dass die Glasarche ein zweites Mal an einem Ort ihren Platz findet, das gab es noch nie. Und dann ausgerechnet im kleinen Hirzbach. Das ehrt uns und wir freuen uns sehr darüber.
Die Arche soll auf ihren Stationen auf die Zerbrechlichkeit der Natur und die Verantwortung der Menschen für die Bewahrung der Schöpfung aufmerksam machen. Ohne viel Beiwerk soll. das Kunstobjekt dabei für sich sprechen. Beim ersten Aufenthalt in Hirzbach ist das sicherlich gelungen, und so wünschen sich das die Veranstalter auch jetzt wieder.
Zusammen mit dem Verein Regionalpark Hohe Straße e.V. haben wir bereits die Initiative ergriffen, um mit allen, die 2024 dabei waren, wieder ein vielfältiges Programm auf die Beine zu stellen. Bei einem Treffen des Glasarche-Teams wurden nun die ersten Verabredungen getroffen.
Am 7. September wird um 13 Uhr im Rahmen des Hohe-Straße-Festes die Glasarche offiziell begrüßt. Dabei ist der Rahmen bescheidener gehalten als beim ersten Aufenthalt des Kunstwerkes. Auf prominente Reden wird dieses Mal verzichtet, aber für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt sein. Zum Fest wird es Getränke und Leckeres vom Grill geben, auch Kaffee & Kuchen und zur Freude der Kinder eine Hüpfburg.
Im September wird der ADFC Hammersbach eine Feierabend-Tour „Rund um Hammersbach“ mit Start/Ziel an der Glasarche anbieten. Ebenfalls für den September plant die Malgruppe Guckloch einen „Mal-Tag für alle“ an der Glasarche. Am 5. Oktober soll hier das Erntedankfest der Kirchengemeinden stattfinden, und im Anschluss möchte Blühbotschafterin Antje Schöny mit Kindern Insekten-Hotels basteln. Das Team „Hammersbach läuft“ wird am 19. Oktober einen Spendenlauf zugunsten der Kinder- und Jugend-FFW mit Start und Ziel an der Glasarche veranstalten.
Weitere Veranstaltungen sind in Vorbereitung. So plant etwa der Verein für Kultur und Heimatgeschichte Hammersbach eine Vortragsveranstaltung zum Thema „Biodiversität und Nachhaltigkeit“. Damit
greift der Verein die Botschaft auf, die auf einer Informationstafel zur Glasarche zu lesen ist: „Die Symbolik der Glasarche erinnert uns an unsere Verantwortung. Es liegt in unserer Hand, ob uns
die Dinge weiter entgleiten oder ob wir Wege zu einem nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt finden.“
(Pressemeldung des Fördervereins Hirzbacher Kapelle e.V.)
Seit 2008 steht die Sonnwendfeier in unserer Gemeinde für gelebten Zusammenhalt: Drei engagierte Vereine – die Feuerwehrvereine Marköbel und Langen-Bergheim sowie der Verein für Kultur und Heimatgeschichte – haben dieses besondere Fest in fünfzehn gemeinsamen Ausgaben mit Leben gefüllt. Entstanden aus einer Initiative des Geschichtsvereins im Jahr 1979, entwickelte sich die Sonnwendfeier zu einem festen Bestandteil im Veranstaltungskalender und zu einem Symbol für Gemeinschaft und Tradition.
Doch auch bewährte Formate unterliegen dem Wandel der Zeit. Im Jahr 2024 hat sich die Freiwillige Feuerwehr Langen-Bergheim aus der aktiven Mitgestaltung der Sonnwendfeier zurückgezogen. 2025 folgt nun auch der Verein für Kultur und Heimatgeschichte. Der Schritt fiel beiden Vereinen nicht leicht, ist jedoch aufgrund fehlender personeller Kapazitäten unausweichlich.
Mit großem Dank und tiefem Respekt blicken beide ausscheidenden Vereine auf die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit zurück. Gleichzeitig sprechen sie der Freiwilligen Feuerwehr Marköbel ihre Anerkennung dafür aus, die Sonnwendfeier künftig in alleiniger Verantwortung weiterzuführen.
Die Feuerwehr Marköbel setzt damit ein starkes Zeichen für Kontinuität, Engagement und Verbundenheit – und dafür, dass auch in veränderter Form Tradition lebendig bleiben kann.
Das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm und die Seiten des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas bildeten die Grundlage des zweiten "Babbealnohchmeaddoags" des Seniorenbeirats. Die
40 Wenker-Sätze, benannt nach dem Sprachwissenschaftler Georg Wenker, liegen für unsere beiden Dörfer digitalisiert in der Fassung von 1880 vor. Um die Besonderheiten der hiesigen Dialekte und
die Entwicklung der vergangenen 145 Jahre in Erfahrung zu bringen, stellen wir die Sätze hier zum Download zur Verfügung. Jede und jeder Dialektsprecher kann sich beteiligen und die Sätze in
Dialekt übersetzen und an uns schicken.
Links:
Dialekte in Hessen
Das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm finden Sie im Wörterbuchnetz
Die 40 Wenker-Sätze Nord- und
Mitteldeutschlands
Erhebungsbögen von 1880: 27430 -
Langenbergheim und 27429 - Marköbel
S
Unser Mitglied Sven Mahlke berichtete von seinem Hobby als Sondengänger. "Mit Genehmigung der Eigentümer war es mir im letzten Jahr möglich, einige Flächen zu begehen und für einen Laien
viele interessante römische, mittelalterliche und neuzeitliche Funde, wie z.B. Scherben, Münzen, Schnallen, Musketenkugeln und alte Knöpfe zu machen. *Darunter befindet sich witzigerweise auch
eine Zinnfigur Napoleon aus dem 19. Jahrhundert (auf dem Foto mittig hinten), welche 20 cm im Boden eines Ackers der Flächen des Baiersröder Hofs begraben war." (... weiterlesen)
Beiträge von engagierten Vereinsmitgliedern nach der Mitgliederversammlung sind schon zur kleinen Tradition geworden. In den beiden Vorjahren war es der Journalist und Autor Werner Kurz mit
seinen Beiträgen zur Hanauer Tabakgeschichte und zur "Auskreisung" der Stadt Hanau.
Nach den satzungsgemäßen Regularien mit Berichten von Vorstand und Kassenprüfung wurden Projektideen ausgetauscht. Zwei Höhepunkte der Arbeit in 2024 waren die Begleitung der Glasarche3 und die Produktion des Videos "Der Limes in Hammersbach". Daneben hat der Verein eine Reihe von Veranstaltungen ermöglichend begleitet: die Theateraufführungen des Schloßbergtheaters, die Sonnwendfeier zusammen mit den Feuerwehrvereinen, Führungen, Vorträge beim Seniorenbeirat und ein Konzert zum Jahresabschluss mit dem "Trio Dolce" rund um unser Mitglied Monika Marner.
Georg Brodt war viele Jahre lang Vorsitzender der Interessengemeinschaft Historische Landmaschinen Wetterauf/Main-Kinzig e.V. und wurde im November 2024 von Landrat Stolz mit der Heimatmedaille
des Main-Kinzig-Kreises ausgezeichnet. Am 7. Februar wird er uns den Dialekt unseres Nachbardorfes näherbringen.
Wir freuen uns auf einen unterhaltsamen Abend.
Herzliche Einladung!
Zur Gedenkstunde des Deutschen Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus am 29. Januar finden Sie die Dokumente und die Aufzeichnung HIER.
"Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen."
Mit diesen Worten erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog im Jahr 1996 den 27. Januar zum zentralen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. 2005 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den Tag auch international zum Holocaust-Gedenktag zu machen.
Informationen zum Projekt Stolpersteine europaweit und bei uns!
Die Verlegung der Stolpersteine in Hammersbach war nur möglich durch Ihre Spenden.
Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für die Unterstützung!
Besonderer Dank gilt auch den Menschen, die für die Reinigung der Steine Sorge tragen!
Am 24. Januar verlegt der Verein für Kultur und Heimatgeschichte Hammersbach vier Stolpersteine zur Erinnerung an die Familie Lichtenstein. Treffpunkt ist der jüdische Friedhof in der Lindenstraße. Nach einer Begrüßung gehen wir gemeinsam zum Ort der Verlegung in der Haupstraße 58.
Wenn wir am 24. Januar 2025 in Hammersbach 4 Stolpersteine verlegen, haben wir – zusammen mit den 57 Steinen, die wir in den letzten Jahren schon gesetzt haben – für alle uns bekannten ehemaligen jüdischen Mitbürger, die 1933 in Hammersbach gelebt haben, einen bescheidenen Ort der Erinnerung geschaffen. Das ist nicht viel, aber ein wichtiges Zeichen.
Wir erinnern mit den Stolpersteinen nicht nur an fast 500 Jahre jüdisches Leben in Marköbel und Langenbergheim, sondern auch an die erschütternden Einzelschicksale unserer ehemaligen jüdischen Mitbürger. Durch brutale Gewalt und mit Wissen der Mitbürger wurde die jüdische Gemeinde in den 1930er Jahren komplett ausgelöscht, die hier in Marköbel und Langenbergheim seit dem späten Mittelalter ansässig war.
Heute verlegen wir Stolpersteine für die Familie Lichtenstein, die hier, im Haus Hauptstr. 58, lebte:
Louis Lichtenstein mit seiner Frau Betty, geb. Strauss, und den Kindern Gerda und Manfred. Louis betrieb einen gutgehenden Mehl- und Getreidehandel. 1934 wurde ihm der Ankauf von Getreide untersagt. Damit war sein Geschäft über Nacht zerstört, für ihn herrschte Berufsverbot. 3 Jahre später starb er im Alter von 60 Jahren in Marköbel, wohl aus Gram. Der Sohn Manfred konnte schon vorher, 1936, nach Brasilien auswandern. Seiner Mutter Betty gelang es 1939 über einen Zwischenaufenthalt in Frankfurt ebenfalls nach Brasilien auszuwandern, wo sie mit Manfred in einem Haus in Rio de Janeiro in der Rua Pedro Rodriguez Nummer 11 wohnte. 1950 starb Manfred im Alter von nur 34 Jahren. Seine Mutter lebte weitere 5 Jahre, bis auch sie 1955 in Rio verstarb.
Gerda hatte 1932 Karl Simon aus Wehen im Taunus geheiratet, und meldete sich polizeilich 1933 nach Wehen ab. 1942 wurde sie – übrigens in dem Alter in dem ihr Bruder starb: 34 – zusammen mit ihrem Mann deportiert und im Vernichtungslager Sobibor in Polen ermordet. Soweit wir wissen, gibt es keine Nachkommen der Familie Lichtenstein.
Mit Wehmut und Scham gedenken wir heute der Familie Lichtenstein aus der Hauptstr. 58.
Für den Verein für Kultur und Heimatgeschichte endet an dieser Stelle das Projekt der Stolpersteinverlegungen, denn für alle uns bekannten, im Jahr 1933 in Hammersbach lebenden jüdischen Familien haben wir Stolpersteine verlegt. Es begann 2014 mit der Verlegung der Steine für die Familie Lichtenstein aus der Rüdigheimer Str. 2. Insgesamt haben wir 61 Stolpersteine verlegt. Unser Gedenken an unsere ehemaligen jüdischen Mitbürger bleibt aber bestehen. Im Rahmen der jährlichen Säuberung der Stolpersteine möchten wir immer wieder an das vor knapp 100 Jahren geschehene Verbrechen erinnern. Nie wieder!